Herbst am Bodensee, 1926

Heinrich Herzig (1887-1964),
Öl auf (Baumwoll?)-Textilträger, 77 x 65.5 cm

Wintersaison 2021/2022

Trotz der kontrastreichen Farben ist es ein anmutiges, ruhiges Bild. Eine Personengruppe hält Rast in den Rebhängen. Im Hintergrund präsentiert sich der Bodensee mit Blick auf Berge. Wo genau die Szene sich abspielt, ist nicht bekannt. Vermutet wird ein Ausblick vom Steinigen Tisch in Staad SG, Schweiz. Dominiert wird das Dargestellte von der Frau im Zentrum, die durch die Reben, die Vogelscheuche, die sitzenden Personen und die roten Wolken, wie durch einen Kranz, umringt ist. Sie steht im Raum durch das Blau des Sees und des Himmels klar abgegrenzt. Ihr Kopf ist leicht zur Seite geneigt, ihr Blick gesenkt und ihre Haltung offen, indem sie den gefüllten Korb (Schale?) hält. Sie trägt ein langes Gewand mit einem Kopftuch (Kapuze?), das über Ihre Schultern fällt. Mit dieser Haltung und durch die kreisförmige Einbettung ist diese Frauengestalt idealisiert hervorgehoben, überhöht und erscheint madonnenhaft. Das Gemälde im expressionistischen Malstil wirkt auf den/die Betrachter/in mystisch.

Wegen Deformationen im Bildträger und partiell grober Krakeleebildung wurde das Gemälde im Mai-Juni 2020 im Historischen und Völkerkundemuseum St. Gallen von Natalie Prader, Restauratorin für Gemälde und Skulpturen, restauriert. Seither erstrahlt es wieder in vollem Glanze.

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